Bessel-Achter erneut bestes deutsches Boot

Rudern: Bessel- und Herder-Schülerinnen setzen zum Auftakt der 50. Jubiläumssaison neue Bestmarke auf der Themse




Endspurt zu Platz 29 auf der Themse in London für den Frauen-Achter des Bessel-Ruder-Clubs mit (v. l.) Steuerfrau Catharina Kohnen, Schlagfrau Anna-Lena Warning, Alina Sachtleben, Kerstin Ante, Juliane Dammann, Melanie Lukas, Johanna Weiß, Dorthe Kayser und Bugfrau Ann-Christin Meier. (Foto: Alexander Pischke)



London (mt). Zum 67. Mal fand am vergangenen Wochenende das Women`s Eights Head of the River Race in London auf der Themse statt.

Bei guten Wetterverhältnissen maßen sich 286 Achtermannschaften aus zehn verschiedenen Nationen auf der 4,25 Meilen (6,7 km) langen Strecke von Mortlake nach Putney. Im Abstand von zehn Sekunden starteten die Achter an der Chiswick Bridge, der ersten der vier zu passierenden Brücken. Im vergangenen Jahr hatte sich das Boot des Bessel-Ruder-Clubs bis auf Platz 37 vorkämpfen können. Von diesem Platz sollte dann in 2007 gestartet werden; doch aufgrund einiger Abmeldungen war die 31 die Startnummer der jungen Mindener Crew um Herder-Protektor Guido Höltke, Anna-Lena Warning, Alina Sachtleben, Kerstin Ante, Juliane Dammann, Melanie Lukas, Ann-Christin Meier und Steuerfrau Catharina Kohnen gehörten zum Team des Vorjahres und wurden 2007 von Dorthe Kayser und Johanna Weiß unterstützt.

Traditionell startet das größte Frauenachterrennen der Welt zum Zeitpunkt der stärksten Tiedeströmung des Tages. Eine niedrige Startnummer bedingt somit einen nicht zu unterschätzenden Rennvorteil. Um 14.30 Uhr war es dann soweit - der Startschuß für die Nummer 1 wurde gegeben. Gut fünf Minuten danach kam auch das erlösende "Number 31 - Are you ready? - Go!" für den Bessel-Ruder-Club.

Seit August trainierte das Team, welches aus acht Schülerinnen vom Bessel- und Herder-Gymnasium und einer Studentin besteht, regelmäßig auf dem Mittellandkanal zusammen. Aufgrund des für fünf der Athletinnen anstehenden Abiturs in dieser Woche und des im März begonnenen Praxissemesters von Melanie Lukas wurden die Vorbereitungen für die Mannschaft erschwert. Den aufwendigen Trainingsplan mit fünf Sporteinheiten in der Woche seit Herbst 2006 zu realisieren, stellte die Mädchen vor eine harte Aufgabe.

Am Start musste sich das Team mit starkem Schiebewind arrangieren, konnte sich aber von Anfang an von den nachfolgenden Booten absetzen. Angetrieben und motiviert von Steuerfrau Catharina Kohnen kämpften sich die acht Ruderinnen im Alter zwischen 17 und 22 Jahren durch das wellige Wasser der Themse. In 20:02,03 Minuten wurde das unter jubelnden Anfeuerungsrufen der mitgereisten Mindener Eltern und Betreuer ersehnte Ziel erreicht.

Nach mehrstündiger Auswertung des Regattastabes bewahrheitete sich die Prognose der Schlagfrau Anna-Lena Warning mit einem hervorragenden 29. Platz. Mit nur 46 Hundertstel Sekunden Vorsprung vor dem Boot aus Trier konnte somit die Position des besten deutschen Bootes verteidigt werden. Der Großteil der Mannschaft wird nun studienbedingt aus dem aktiven Trainingsbetrieb aussteigen und den Verein im Betreuungsbereich weiter unterstützen.

"Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mädels. Das war ein gelungener Auftakt für unsere 50. Vereinssaison. Vielleicht zieht es sie ja trotz des beginnenden Studiums wieder aufs Wasser" resümierte Trainer Höltke - "Ich würde mich freuen, wenn wir es noch einmal schaffen würden, mit solch einer schlagkräftigen Truppe in England aufzutrumpfen. Immerhin gilt es ja noch das dänische Team von Platz 27 zu schlagen."

Als nächster Wettkampf für die Ruderer vom Pumpwerk steht das Äquivalent der Männer zum Frauen-Head nächste Woche ebenso in London an, sowie die Oster-Trainingslager in Berlin und Minden.



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