Mindener Tageblatt
23.03.2006
Mindener Mädchen beste Deutsche in London

Ruderinnen vom Herder- und Bessel-Gymnasium glänzen auf Rang 37 unter 270 Booten beim größten Achterrennen der Welt




Der Frauenachter des Bessel-Ruder-Clubs belegte beim größten Achterrennen der Welt für Frauen in London einen hervorragenden 37. Platz mit den Ruderinnen (von oben) Ann-Christin Meier, Juliane Dammann, Annika Meyer, Melanie Lukas, Sarah Schwier, Kerstin Ante, Alina Sachtleben, Schlagfrau Anna-Lena Warning und Steuerfrau Catharina Kohnen. Foto: Alexander Pischke



London (mt). Bei typischem Londoner Regenwetter hat sich der Mindener Frauenachter des Bessel-Ruder-Clubs den 270 Gegnern beim "Women´s Eights Head of the River" Race auf der Themse gestellt.

Nach den Siegen im Herbst beim Laufer-Cup im Rahmen des Blauen Bandes der Weser in Minden und dem Head of the River Leine entschlossen sich Ann-Christin Meier, Juliane Dammann, Annika Meyer, Melanie Lukas, Sarah Schwier, Kerstin Ante, Alina Sachtleben, Anna-Lena Warning und Steuerfrau Catharina Kohnen Ende letzten Jahres unter der Leitung von Coach Guido Höltke am größten Achterrennen der Welt für Frauen teilzunehmen.

Die Strecke verläuft über 6,8 km (4,25 Meilen) genau an der Stelle, wo auch das traditionsreiche Universitätsrennen Oxford gegen Cambridge jährlich stattfindet. Nach über sechsmonatiger Vorbereitung über die Wintersaison wurde es für die acht Schülerinnen des Bessel- und Herder-Gymnasiums und einer Studentin ernst.

Die Mannschaft hatte gut trainiert. Zuletzt hatte sie bei den Ergometerwettkämpfen in Osnabrück und bei Übungsrennen auf Kanal und Weser bewiesen, dass sich der große Trainingsaufwand gelohnt hatte. Obwohl die Mannschaft beim Training in London am Vortag der Regatta noch Schiebewind hatte, musste sie am Renntag auf den ersten zwei Kilometern mit starkem Gegenwind kämpfen. Trotz dieser widrigen Bedingungen wusste Schlagfrau Anna-Lena Warning ihr Team aus der Startposition 168 mit flüssiger Schlagzahl über die Strecke zu führen.

Angefeuert wurden die Athletinnen von ihrer Steuerfrau Catharina Kohnen, welche die Ideallinie auf dem Fluss direkt fand und keine Hemmungen hatte, bereits nach 300 m den ersten Spurt anzusetzen, um zu überholen.

Dieser war auch vonnöten, da die erste zu passierende Brücke, die Barnes Bridge, nahe war und es zu Engpässen bei der Durchfahrt hätte kommen können. Nachdem die Mannschaft die Hammersmith Bridge hinter sich gelassen hatte, ließ auch der Gegenwind langsam nach. Davon motiviert, setzte die Steuerfrau den Endspurt an und die Ruderinnen mobilisierten für die noch ausstehenden 1,5 km die letzten Kräfte und überquerten unter dem Jubel der 25 mitgereisten Mindener Fans, Eltern und Betreuer die Ziellinie nach 20 Minuten und 56,12 Sekunden.

Letztendlich war das monatelange Training mit bis zu sechs Einheiten pro Woche erfolgreich und die Mindenerinnen erreichten einen hervorragenden 37. Platz von insgesamt 274 gestarteten Booten. Mit diesem Ergebnis war den Mindenern der Titel des besten deutschen Bootes sicher, und mit dieser Platzierung darf die Mannschaft im nächsten Jahr von Position 37 aus starten.

Das bedeutet, dass die tideabhängige Themse noch einen deutlich höheren Wasserstand hat, da das Rennen, bei dem die Boote im 10-Sekunden-Takt zeitversetzt auf die Strecke geschickt werden, bei maximaler Strömung gestartet wird, die im Laufe des zweistündigen Wettkampfverlaufs schwächer wird. Wenn die Sportlerinnen diese Chance zu nutzen wissen, kann im nächsten Jahr eine weitere Verbesserung in der Endplatzierung erreicht werden.

Doch zunächst geht es für die Männer des Bessel-Ruder-Clubs am kommenden Wochenende ebenfalls in London darum, sich gegenüber den 420 konkurrierenden Achtermannschaften zu stellen und sich von ihrer Startposition 232 nach vorne vorzuarbeiten.




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