Mindener Tageblatt
25.09.2004
Herder-Mädchen rudern zu Bronze

Bessel-Achter jubelt nach Platz 4 / Doppelvierer auf Rang 6 / Jungen verpassen Finale



Dekoriert mit Bronze-Medaillen und Urkunden: Die Herder-Mädchen II mit Trainer Guido Höltke sowie Juliane Dammann, Ann-Christin Meier, Kerstin Ante, Annika Meyer und Anna-Lena Warning (von links) auf dem Siegertreppchen.



Der Bessel-Doppelvierer mit Steuermann in der Altersklasse III mit Viktor Hartmann, Christian Bornemann, Maik Wessling und Marius Ötting (von links) sowie Steuermann Niklas Wehbring (im Bug) verpasste als einziges Mindener Boot in Berlin den Endlauf.

MT-Fotos: Friedhelm Sölter


Von Friedhelm Sölter

Berlin (mt). Verkehrte Ruderwelt in Berlin: Während bei den B-Mädchen vom Herder-Gymnasium nach dem Gewinn der Bronzemedaille Tränen der Enttäuschung flossen, jubelten die Achter-Jungen der Besselschule nach Rang 4 ausgelassen.

Beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" in der Bundeshauptstadt sorgten wie im Vorjahr allein Herder-Mädchen für ein Aufstocken der Mindener Medaillensammlung. Der Bessel-Doppelvierer mit Steuermann in der Altersklasse III verpasste als einziges der vier Mindener Landessieger auf der Olympiastrecke in Grünau den Endlauf und musste am Ende mit dem 2. Platz im kleinen Finale und Gesamtrang 8 zufrieden sein. Mehr als das Verpassen des Rennens der sechs Besten wurmte Victor Hartmann, Christian Bornemann, Maik Wessling und Marius Ötting sowie Steuermann Niklas Wehbring die Niederlage im abschließenden Vergleich gegen Niedersachsen-Vertreter Gymnasium Hankensbüttel, der bei der Generalprobe in Hannover noch deutlich besiegt worden war.

Starke Leistung im Halbfinale

Der Herder-Doppelvierer der jüngeren Mädchen (Wk III) überzeugte gestern Morgen bei regenfreien Bedingungen im Halbfinale als Zweiter hinter dem späteren Bundessieger Sportschule Potsdam (Brandenburg), so dass Trainer Frank Bültmann die Faust triumphierend schwang. Diese Leistung konnten Alexandra Eifler, Vanessa Mohme, Inken Neppert und Annika Mehlamann, gelenkt von Zwillingsbruder Malte Wehbring, dann im Endlauf nicht wiederholen, so dass am Ende der 6. Rang auf der Dahme heraussprang.

Gleich im ersten Endlauf mit Mindener Beteiligung ging es gestern direkt aufs Treppchen. Der 3. Rang der Herder-II-Mädchen hinter dem hessischen Überraschungssieger Albert- Schweitzer-Schule Kassel und dem Dauerrivalen vom Carolinum in Osnabrück wurde zwar von den Betreuern beifällig aufgenommen. Doch das Quintett Juliane Dammann, Anna-Lena Warning, Kerstin Ante, Annika Meyer und Steuerfrau Ann- Christin Meier hatte sich selbst nach glänzendem Halbfinale gut zwei Stunden zuvor offensichtlich mehr ausgerechnet als die von erneut zahlreichen Eltern- und Schüler-Schlachtenbummlern beklatschten Plaketten für Rang 3. Erst auf dem Siegerpodest fanden die jungen Damen ihr Lachen wieder, zumal Trainer Guido Höltke durchaus zufrieden war.

Lediglich zu zwei Rennen aufs Wasser musste der Bessel- Achter. Nach dem überraschenden Vorlauf-Triumph am Donnerstag gab es nach packendem Finsih gestern den kaum erhofften 4. Rang hinter den großen Drei, den Booten von Bundessieger Flatow-Oberschule Berlin, Brandenburg-Meister Sportschule Potsdam und dem Osnabrücker Ratsgymnasium. Die Boote aus Pirna/Sachsen und Kassel/Hessen wurden am Ende der 1000-m-Distanz förmlich niedergerungen.

Verantwortliche ziehen erfreuliches Fazit

Trainer Olaf Böhne zog ein breites Grinsen aufs Gesicht, als er davon sprach, seine Schützlinge in diesen Berliner Tagen "erstmals gelobt" zu haben, was wohl die richtige Psychologie für Jascha Kristek, Christian Lichtsinn, Axel Pape-Nolte, Gertjan Frick, Daniel Riechmann, Niklas Scholz, Niklas Sondermann, Tobias Hattwig und Anne Kayser an den Steuerseilen war. Die Stimmung bei den Dickschiff-Leuten schwappte ob dieser Leistung schließlich sogar über, als erst die stimmgewaltige Steuerfrau und schließlich auch die acht Jungen ein feuchtes Bad neben dem Steg nahmen. Zu der Zeit hatten die engagierten Eltern längst auf das Wohl ihrer Kinder angestoßen.

Und die "kleinen" Herder- Vertreterinnen trugen gar T-Shirts durch Grünau, auf denen ihnen bescheinigt wurde, dass sie trotz des 6. Platzes für die Eltern die "Nr. 1" seien. Die Junglehrer Martin Meier (Bessel) und Guido Höltke (Herder) zogen am Ende der Wettkämpfe ein durchaus erfreuliches Fazit. Beide wollen in naher Zukunft vor allem die Struktur rund ums Bootshaus am Wasserstraßenkreuz weiter verbessern. Und Ex-Protektor und Berlin-Tourist Heinz Lück durfte mit seinen Nachfolgern bei deren erster Bewährungsprobe in Berlin zufrieden sein. Vor allem das "beherzte Rennen" des Achters hatte ihn begeistert.


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