Mindener Tageblatt
24.09.2004
Die Hoffnungsläufe komplett übersprungen

Achter vom Besselgymnasium überzeugt in Berlin mit Vorlauf-Sieg bei Bundesfinale "Jugend trainert für Olympia"



Der Bessel-Achter nach seinem Triumph im Vorlauf



Die jüngeren Herder-Mädchen Annika Mehlmann, Alexandra Eifler, Vanessa Mohme und Inken Neppert (von links) sowie ihr Steuermann Malte Wehbring schlossen schnell Freundschaft mit Jugend-trainiert-Maskottchen Alex.

MT-Fotos: Friedhelm Sölter


Von Friedhelm Sölter

Berlin (mt).
Angesichts der für den gestrigen Nachmittag angekündigten stärkeren Winde beeilten sich die Minder Ruderer in Berlin. Alle vier Boote vom Bessel- und Herder-Gymnasium zogen bereits mittags in die nächste Runde ein.

Die Hoffnungsläufe am Nachmittag bei sehr durchwachsenem Wetter mit einem steten Wechsel zwischen Sonne, Windböen und Regen übersprangen die Schülerruderer beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia".

Den glanzvollen Schlusspunkt in den Vorläufen setzte dabei mit einem bravourösen Endspurt der Bessel-Achter, der die bis 100 Meter vor dem Ziel noch führende Sophie-Barat- Schule aus Hamburg noch abfing und so direkt das heutige Sechser-Finale erreichte. Dort werden die Trauben allerdings sehr hoch hängen. Im anderen Vorlauf lieferten sich nämlich die Berliner Flatow-Oberschule auf heimischem Revier und das Ratsgymnasium Osnabrück einen harten Kampf und kamen mit neun Sekunden besseren Zeiten (3:06,68 zu 3:15,69 Minuten) deutlich schneller über die 1000 Meter. Sie fuhren sich damt in die Favoritenrolle.

Dennoch gingen die Arme von Jascha Kristek, Christian Lichtsinn, Axel Pape-Nolte, Gertjan Frick, Daniel Riechmann, Niklas Scholz, Niklas Sondermann, Tobias Hattwig und Steuerfrau Anne Kayser jubelnd in die Höhe, hatten die Bessel-Junioren in der Wettkampf-Klasse 2 die Sonderschicht Hoffnungslauf doch erfolgreich umschifft. Selbst der beim Start ob erneut aufkommender Winde noch skeptische Trainer Olaf Böhne strahlte mit der zwischtenzeitlich gesichteten Sonne um die Wette.

Jeweils Plätze in den Halbfinals heute Vormittag hatten zuvor die drei Vierer aus der Stadt am Wasserstraßenkreuz gebucht. Als Zweite ihres Vorlaufs mussten die jüngeren Herder- Mädchen im Doppelvierer- Rennboot der Klasse III allein die körperlich haushoch überlegenen Berliner Flatow-Schülerinnen ziehenlassen. Die Vorstellung der von Frank Bültmann vorbereiten Alexandra Eifler, Vanessa Mohme, Inken Neppert und Annika Mehlmann sowie Steuermann Malte Wehbring weckte Hoffnungen auf das Erreichen des großen Finales der sechs besten Boote.

Das muss auch das Ziel der von Zwillungsbruder Niklas Wehbring gesteuerten Bessel- Jungen III im Doppelvierer sein, der in seinem Vorlauf die Sportschule Potsdam fast um 15 Sekunden ziehen lassen musste. Doch mit den zweitplatzierten Berliner Flatow-Schülern lieferten sich der gesundheitlich leicht angeschlagene Victor Hartmann, Christian Bornemann, Maik Wessling und Marius Ötting einen heißen Kampf bis auf die Ziellinie.

Im ersten Rennen mit Mindener Beteiligung mussten gestern die Mädchen II vom Herdergymnasium im Gig-Doppelvierer aufs Wasser. Dabei bewiesen Juliane Dammann, Anna-Lena Warning, Kerstin Ante, Annika Meyer und Steuerfrau Ann-Christin Meier, dass für sie der angestrerbte Medaillenplatz machbar sein dürfte. Im Duell mit Sachsen-Vertreter Friedrich-Schiller-Gymnasum Pirna und dem niedersächsischen Dauer-Rivalen Carolinum Osnabrück kamen sie zwar als Drittplatzierte ins Ziel, doch die geringen Abständen lassen für den heutigen Tag alle Möglichkeiten offen.

Erstmals in der vollen Verantwortung waren die Trainer Martin Meier (Bessel) und Guido Höltke (Herder) mit dem Auftreten ihrer Schützlinge zufrieden. Mindens Ruder-"Professor" Heinz Lück genoss derweil die Vorteile des aus der Verantwortung entlassenen Pensionärs. Wenn gleich auch er sich als "Touri" besseres Wetter in der Bundeshauptstadt gewünscht hätte.


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