Erfolgreiche Premiere für den
Mindener Hafen-Sprint

Mehr als 1000 Wassersportler auf der Regattastrecke / Gesamtpokal an den Bessel-Ruder-Club / Prominenz geht in Drachenbooten an den Start






Achtung! - Los! In etwa 80 Rennläufen legten sich am Sonntag die Ruderinnen und Ruderer aus den Hochburgen Hannover, Osnabrück, Bramsche und Minden kräftig in die Riemen (oben). - Ungewohntes Wassersporterlebnis für die Ruderer: In der Mittagspause gab es Drachenboot-Rennen für Sportlerinnen und Sportler, die Kooperationspartner des Bessel- und Herder-Gymnasiums sowie Freunde und Förderer des Bessel-Ruder-Clubs (unten).
Fotos: Christian Schwier




Ein neues Wassersport-Highlight für die Weser-Stadt: Der Mindener Hafen-Sprint bietet mit seiner professionellen Regattastrecke optimale Wettkampfbedingungen und hervorragende Zuschauerpositionen direkt an der Wasserkante.

Minden (y). Eine erfolgreiche Premiere erlebte der Mindener Hafen-Sprint am Sonntag im Osthafen.

Nachdem die Strecke bereits im letzten Jahr im Rahmen des Blauen Bandes für gut befunden wurde, wagten nun die Organisatoren um Regattaleiter Axel Gaul und Alexander Pischke das Experiment, die traditionell im Zweijahrestakt stattfindende Mindener Schülerregatta von nun an im jährlichen Rhythmus durchzuführen. Das Ergebnis spricht Bände: Eine rundherum gelungene Organisation, der beste Draht zu Petrus, zufriedene Athleten, begeisterte Zuschauer und jede Menge einsatzfreudige Helfer haben den 1. Mindener Hafen-Sprint zu einem einzigartigen Erlebnis für die über 1.000 beteiligten Sportler und Helfer werden lassen.

Zahlreiche innovative Premieren waren auf dieser Regatta zu bestaunen. Dazu zählt zum einen das ausgeliehene Bojen- System, welches besonders faire Rennen ermöglicht, dazu die neue Startanlage für die 500-m-Rennen, welche gewährleistet, dass Zuschauer das gesamte Rennprogramm mit zahlreichen spannenden und sportlich hochwertigen Rennen komfortabel beobachten können, und besonders hervorzuheben die eigens programmierte Regatta-Software. Diese wurde in monatelanger Projektarbeit vom Informatik-Leistungskurs des Herder-Gymnasiums erschaffen und zeigte sich seiner ersten Bewährungsprobe hervorragend gewachsen. Klaglos wurden von den Firmen am Osthafen die Einschränkungen durch die Sperrung der Hafenanlage in Kauf genommen, und zusätzlich wurden Strom, Licht und Platz, besonders von der Hafen GmbH, zur Verfügung gestellt.

Damit die zahlreichen Freunde und Förderer des Mindener Schülerruderns das Regattaflair einmal auf eine ganz neue Weise spüren konnten, wurden von den Verantwortlichen der Drachenboot-Regatta vom Vortag vier Boote ausgeliehen und im Rahmenprogramm in der Mittagspause ein Rennen angeboten. Angetreten hierzu waren die Boote der beiden Schulkooperationspartner, eine Juniorenmannschaft des Bessel-RC sowie oben erwähntes Auswahlboot. Hier traten an unter anderem die Stadtkämmerin Dr. Gabriele Buchholz, stellvertretende Bürgermeisterin Adelheid Traue, der Fraktionsvorsitzende der MI Harald Steinmetz, die Schulleiterin des Besselgymnasiums Eva Kutschera, die Protektoren der Ruderriegen Guido Höltke und Martin Meier, Albert Bernhard vom Ring der Wassersportvereine sowie eine Auswahl von Vorstandsmitgliedern und Förderern des Bessel- RC. Die Freunde und Förderer hielten sich sportlich hervorragend, mussten den erfahrenen Drachenbootfahrern der Firma Wago sowie der trainierten Juniorengruppe den Vortritt lassen und konnten sich über den Bronzerang freuen. Im anschließenden Rennen der rudernden Junioren setzte sich die Mindener Auswahl hinter Schlagmann Jascha Kristek klar gegen die Auswahl aus Osnabrück durch.

Landessieger im Duell

Seinen sportlichen Reiz bezog diese Regatta besonders aus dem ersten Aufeinandertreffen der Landessieger im Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" aus Niedersachsen und NRW. Hier wussten besonders die 13- und 14-jährigen zu überzeugen. Die für Berlin qualifizierten Mädchen des Herder- Gymnasiums, Inken Neppert, Vanessa Mohme, Annika Mehlmann, Alexandra Eifler und Steuermann Malte Wehbring, konnten nach einer knappen Niederlage im Vorrennen das favorisierte Osnabrücker Boot im Finallauf deutlich hinter sich lassen. Zusätzlich gelang es den beiden Bugfrauen, den Doppelzweier dieser Altersklasse für sich zu entscheiden. Auch die Ersatzfrau Laura Schwier unterstrich ihre gute Form durch einen Sieg im Einer.

Auch die beim Landesentscheid noch der Herder-Mannschaft unterlegenen Bessel- Mädchen Jasmin Scholten, Saskia Siedentopf, Alexandra Siedentopf und Steuerfrau Katharina Kohnen gewannen beide Gig-Boot-Rennen und zusätzlich mit Viktor Hartmann, Maik Weßling, Christian Bornemann, Marius Ötting und Steuermann Niklas Wehbring den Mixed- Achter. Diese ebenfalls für Berlin qualifizierten Jungen konnten den niedersächsischen Landessieger aus Hankensbüttel deutlich hinter sich lassen. Erste Erfahrungen auf dem Mindener Terrain sammelten Dennis Schultz, Eike Hörding, David Riechmann, Marcel Rodenberg, Nils Bensiek, Julius Gerstmeyer, Franz Fischer, Marcel Westermann, Julian Oesker, Jennifer Schulz, Anne Sachtleben, Chantal Hormann und Larissa Meyer in unterschiedlichen Bootsklassen.

Bei den 15-/16-jährigen Juniorinnen konnten die für das Bundesfinale qualifizierten Herderanerinnen Annika Meyer, Kerstin Ante, Anna-Lena Warning, Juliane Dammann und Steuerfrau Ann-Christin Meier ihre Hauptkonkurrentinnen vom Carolinum Osnabrück nur im Rennvierer dominieren, mussten allerdings im Gig-Doppelvierer eine knappe Niederlage in Kauf nehmen. Die Steuerfrau des Herder-Vierers konnte zusammen mit Dorthe Kayser vom Besselgymnasium, die auch ihren Einer gewann, im Doppelzweier technisch sauber den Sieg errudern. Unterstützt durch Alina Sachtleben, Anne Kayser, Anna-Maria Schütze, Tobias Hattwig, Daniel Riechmann, Malte Frick, Niklas Sondermann konnte auch der Doppelachter fürs Besselgymnasium gewonnen werden.

Eisberg Mehrfach-Sieger

Erfolgreichster B-Junior war aber Felix Eisberg vom Herder- Gymnasium, der sowohl seinen Einer, einen Doppelzweier zusammen mit Philip Berg als auch den Gig-Doppelvierer mit Tonn Rüter und Christian Brill, gesteuert von Sandra Feige, gewann. Die gleichaltrigen Besselaner Christoph Schulte, Niklas Scholz, Cedric Wiktor und Riccardo Scott entschieden das zweite Rennen in dieser Bootsklasse für sich. Gewohnt souverän präsentierten sich die Herderaner Michael Gieseking, Helge Heyken, Patrick Amrhein und Simon Ludwig und der gleichaltrige Christoph Knost vom Besselgymnasium mit zwei Siegen. Die Vize-Bundessieger des letzten Jahres vom Herder- Gymnasium, Ines Reuschel, Sarah Schwier und Alice Völker, verstärkt durch Melanie Lukas, gewannen sowohl ihren Gig- Doppelvierer als auch den Gig- Doppelachter zusammen mit den B-Juniorinnen und Johanna Weiß. Auch im anspruchsvolleren Rennachter setzt sich diese Stärke der Mindener Juniorinnen, ergänzt durch die Altschülerinnen Katharina Wittke und Sabrina Jantzen, fort. Zusätzlich gewannen Melanie Lukas und Katharina Wittke auch den Frauen-Gig-Doppelzweier.

Klasse dominiert

Die Mindener Dominanz in dieser Bootsklasse unterstrichen auch die Männer mit Siegen durch Ingo Kopietz und Jan Schlender auf der gefürchteten 1000-m-Distanz, dem sogenannten Iron-Race, und die alten Hasen Martin Fischer und Olaf Böhne über die Sprintstrecke von 300 m.

Den neu ausgeschriebenen Gesamtpokal konnten sich mit 24 Siegen die Heimmannschaft vom Bessel-Ruder-Club mit einem hauchdünnen Vorsprung vor der Ruderriege Carolinum Osnabrück sichern. Die nächsten Herausforderungen bieten sich den Mindener Ruderern schon am kommenden Wochenende auf der größten Schülerregatta Deutschlands, der Verbandsregatta in Hannover verbunden mit den Rennen um den Deutschen Schülerpokal. Der Mindener Hafen-Sprint wird nächstes Jahr wieder im Rahmen des Blauen Bandes der Weser in Verbindung mit dem traditionellen Stadtachterrennen vor der Weserpromenade ausgetragen. Neue Konzepte für die kommenden Jahre sind aber schon angedacht, vielleicht eine Nachtregatta?


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