Mindener Tageblatt
24.04.2004
Am Bootshaus ist was los

Kinder ab der sechsten Klasse mit viel Spaß beim Rudern

Von Silja Berthold

Minden (sjb).
Mit knapp 28 Kilo sind sie die Idealbesetzung. Denn als Steuermann muss man leicht sein. Malte und Niklas Wehbring sind seit einem Jahr beim Rudern aktiv.

Die Zwillinge sind durch die Schule ans Rudern gekommen. Nach einem Schnuppertraining waren sie so begeistert, dass sie dabei geblieben sind.

Zwar sind die Skulls mehr als doppelt so groß wie die beiden Elfjährigen, doch hält sie das nicht davon ab, sich auch mal selbst ins Boot zu setzen. Ihre Hauptaufgabe ist aber die des Steuermanns. Im nächsten Trainingslager wollen sie dafür die offizielle Prüfung ablegen.

Natascha Marin (13) ist seit einem halben Jahr regelmäßig am Bootshaus. "Die meisten meiner Freunde rudern auch", sagt sie. Ihr gefällt es besonders gut, dass sie hier mit so vielen Leuten zusammen sein kann, immer etwas los ist und alle viel Spaß haben.

Bis zu dreimal in der Woche trainieren die Kinder auf dem Kanal. Der Trainer fährt dabei auf dem Fahrrad am Land nebenher und behält sie im Auge. Bei Regen, Wind und Nebel wird das Training allerdings nach Innen verlagert. "Zum Glück haben wir die Möglichkeit im Bootshaus unsere Trainingseinheiten auf Ergometern zu absolvieren", sagt Andreas Lintz. Der 23-jährige Student ist Trainer der C-Mädchen (Jahrgang 1990 bis 1992) und engagiert sich seit vielen Jahren im Verein.

"Eigentlich sind die Gruppen ja nach Alter und Geschlecht getrennt", erzählt er. "Beim Training fahren Jungs und Mädchen aber schon mal gemeinsam in einem Boot." Das gemischte Rudern bringt Abwechslung in das Training. Zudem seien Mädchen wie Jungs im Alter bis etwa 13 Jahren körperlich ungefähr auf dem gleichen Stand.

Der Bessel-Ruder-Club arbeitet eng mit dem Herder-Ruder-Verein zusammen. Die Schüler der beiden Gymnasien verbringen also ihre Freizeit miteinander. Für Kinder ab der sechsten Klasse veranstalten die Vereine regelmäßig ein Probetraining. "Rudern ist für die Mädchen und Jungen mal etwas anderes, die Nachmittage zum Ausprobieren sind immer sehr beliebt", so Andreas Lintz. "Letztendlich bleibt in jedem Jahrgang ein Kern beim Rudern." Wie bei jeder Sportart ist es besser, möglichst früh anzufangen. Die Anfänger sollten schwimmen können, ansonsten gibt es keine besonderen Grundvoraussetzungen.

Besonders beliebt sind die Ruderlager. Während die Herder-Ruderer nach Ratzeburg fahren, weilen die Besselaner über Pfingsten stets in Wolfsburg. In den Osterferien geht es für die jüngeren Jahrgänge nach Berlin. Diejenigen, die nicht mit nach Berlin kommen, verbringen ein Wochenende im Bootshaus. Neben Trainingseinheiten auf dem Wasser wird die Zeit auch für einen Frühjahrsputz und gemeinsamen Aktivitäten genutzt.


[zurück zur Presseübersicht »» ] [nach oben ^]