Mindener Tageblatt
28.03.2003
Bessel-Ruder-Club gibt mit Frauen-Achter Debüt auf Themse

Erster Start in London beim Women’s Head of the River Race: Mit Rang 147 eine gute Platzierung unter den 270 Booten



Bugfrau Anne Borcherding, Elisabeth Ahnefeld, Melanie Lukas, Maria Ahnefeld, Friederike Frank, Jana Kristek, Karolin Böhne, Schlagfrau Katharina Wittke und Steuerfrau Kristina Eggert (von links). Foto: privat

Minden (y). Acht Ruderinnen vom Bessel-Ruder-Club und ihre Steuerfrau nahmen jetzt in London erstmals am 63. Women’s Head of the River Race auf der Themse teil.

Der erste Start eines Mindener Frauenachters bei dieser traditionellen Regatta hatte eigentlich bereits im letzten Jahr stattfinden sollen. Auf Grund von Windböen der Stärke 9 war die Veranstaltung jedoch zum ersten Mal in ihrer Geschichte kurzfristig abgesagt worden. Beim diesjährigen zweiten Anlauf sollten sich die Mindenerinnen tatsächlich zum ersten Mal mit der überwiegend britischen Konkurrenz messen können. Mit hohen Erwartungen hielt sich die Mannschaft zurück, da sich das vorbereitende Training aus mehreren Gründen oftmals schwierig gestaltet hatte. Zum einen konnte man auf Grund des zugefrorenen Mittellandkanals oft nur auf dem Ergometer trainieren, zum anderen verteilten sich die Mannschaftsmitglieder auf fünf Städte, sodass es nicht immer leicht war, einen gemeinsamen Termin zu finden. Abgesehen davon starten bei dieser Regatta hochklassige Mannschaften, in denen zum Teil Olympiasieger und Weltmeister sitzen können. Unter diesen Bedingungen erhofften sich die Bessel-Frauen letztendlich einen Platz im guten Mittelfeld.

Das Wetter am Renntag rief gemischte Gefühle hervor: Die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel, aber gleichzeitig wehte ein kräftiger Wind, der Erinnerungen an das letzte Jahr weckte. Somit stand zumindest ein direkter Gegner während des Rennens von vornherein fest.

Als zweites Boot in der vierten Division und mit Startnummer 145 versehen, starteten die Mindener Frauen gegen halb drei an der Chiswick Bridge. Mit Schlagzahl 29 und konstantem Rhythmus gingen sie die rund 6,8 Kilometer lange Strecke an und bewältigten den ersten Teil mit sauberer Wasserarbeit.

Bald mussten sie allerdings nicht mehr nur dem Gegenwind Widerstand leisten, der das Boot auf der kurvigen Strecke mal direkt von vorne, mal schräg von der Seite angriff. Auch einige nachfolgende Boote rückten hartnäckig näher, denen die Bessel-Crew nach erbitterter Gegenwehr letztendlich doch nicht genug entgegenzusetzen hatte. Trotz der kräftezehrenden Umstände gelang es der Mannschaft, auch im weiteren Verlauf der Strecke die Schlagzahl konstant zu halten und das Boot zum Laufen zu bringen.

Mit einem leichten Endspurt auf den letzten 1,5 Kilometern erreichten die Mindenerinnen schließlich nach 23 Minuten und 50 Sekunden das Ziel kurz vor der Putney Bridge. In der Gesamtwertung erreichten sie damit den 147. Platz von 270 gestarteten Booten. Dieses Ergebnis bestätigte zwar zum einen die Erwartungen, stand aber auch gleich als Anreiz für das kommende Jahr. Schon eine gute halbe Minute schneller hätte in diesem Jahr einen Platz unter den ersten hundert bedeutet.

Die Mannschaft selbst stand ganz im Zeichen der bereits im letzten Jahr verstärkten Zusammenarbeit von Bessel-Ruder- Club und der Ruderriege des Herder-Gymnasiums: Mit Karolin Böhne, Jana Kristek, Maria Ahnefeld, Katharina Wittke und Steuerfrau Tina Eggert starteten fünf Seniorinnen des Bessel-Ruder-Clubs; verstärkt durch die A-Juniorinnen der Ruderriege des Besselgymnasiums Elisabeth Ahnefeld und Friederike Frank. Komplettiert wurde das Team durch die A-Juniorinnen Melanie Lukas und Anne Borcherding aus der Ruderriege des Herder-Gymnasiums.

Nun Männer gefordert

Am kommenden Wochenende werden nun den Männern des Bessel-Ruder-Clubs die Daumen gedrückt, die zum 9. Mal auf der Themse gegen 420 Gegner antreten werden.

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