Mindener Tageblatt
26.09.2003
Mindener Boote bisher ohne Ausfälle

Vorlauf-Erfolg in Berlin für Bessel-Mädchen / Achter verpasst direkte Endlauf-Qualifikation knapp




Dorthe Kayser, Saskia Siedentopf, Anna-Maria Schütze und Kim Schlingmann (von links) sowie Steuerfrau Katharina Kohnen (nicht im Bild) vom Besselgymnasium gewannen im Doppelvierer mit Steuerfrau der Wettkampfklasse III in Berlin ihren Vorlauf. Foto: privat


Von Friedhelm Sölter

Berlin (mt). Ohne Ausfälle, aber auch ohne unerwartete Leistungssprünge haben die Schüler-Ruderer vom Bessel- und Herder-Gymnasium in Minden gestern den ersten Tag beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" überstanden.

Für die fünf Landessieger- Mannschaften aus der Stadt vom Wassserstraßenkreuz, die Nordrhein-Westfalen auf der Regattastrecke in Berlin-Grünau vertreten, lief dabei quasi alles nach Plan, auch wenn mehr möglich gewesen wäre.

So verpasste der Bessel-Achter der Jungen in der Wettkampf-Klasse II mit Axel Pape- Nolte, Jascha Kristek, Christoph Knost, Christian Lichtsinn, Johannes Kluge, Niklas Scholz, Daniel Riechmann, Gertjan Frick und Steuerfrau Carolin Burmester im Elfer-Starterfeld die direkte Qualifikation für das heutige Finale im Vorlauf auf der Ziellinie. Bis dahin auf der 1000-Meter-Distanz knapp in Front, schob sich auf dem Zielfoto die Bugspitze des "Dickschiffes" der Berliner Flatow- Oberschule noch vorbei. Ganze 18 Hundertstel Sekunden lagen die Köpenicker am Ende vorn. Bessel-Trainer Olaf Böhne brauchte einige Minuten, um das zu verarbeiten.

Auch der Ausgang des anderen Achter-Vorlaufes, in dem die Sophie-Berat-Schule Hamburg Niedersachsens hoch gewetteten Vertreter Carolinum Osnabrück überraschend fast genau so knapp das Nachsehen gab, und die Resultate der Hoffnungsläufe gestern Nachmittag versprechen heute eines der spannendsten Achter-Finales seit vielen Jahren.

In ihrem Hoffnungslauf legten die Mindener dann in 3:03,57 Minuten eine rund dreieinhalb Sekunden bessere Zeit als im Vorlauf hin und mussten sich hier doch dem Brandenburg- Vertreter Sportschule Potsdam (3:00,39) geschlagen geben. Im anderen Hoffnungslauf lag Osnabrück ebenfalls in diesem Zeitbereich ganz knapp vor Hessen-Meister Friedrichsgymnasium Kassel.

"Wer am besten aus dem Bett kommt . . .

"Wer morgen am Besten aus dem Bett kommt, wird gewinnen", fasste Ruder-Protektor Heinz Lück vom Bessel-Gymnasium zusammen.

Der jüngere Jungen-Doppelvierer im Rennboot vom Bessel mit Victor Hartmann, Cederic Wiktor, Niklas Sondermann, Tobias Hattwig und Steuermann Marius Ötting fuhr als Vorlauf-Dritter hinter der Sportmittelschule Leipzig (Sachsen) und der Heinrich Rau-Schule Rheinsberg (Brandenburg) ebenso direkt ins heutige Halbfinale wie der ebenfalls jüngere Schülerinnen-Doppelvierer dieser Lehranstalt. Das Team mit Dorthe Kayser, Saskia Siedentopf, Anna-Maria Schütze, Kim Schlingmann und Steuerfrau Katharina Kohnen landete gestern den einzigen Erfolg für die Mindener Farben, hatte nach Einschätzung aller Beteiligten aber auch die leichtesten Vorlauf erwischt.

Direkt ins Halbfinale schaffte es als Vorlauf-Zweiter auch das Herder-Team im Doppelvierer der älteren Jungen, wo allerdings zu erkennen war, dass die Berlin-erfahrenen Michael Gieseking, Simon Ludwig, Patrick Amrhein, Helge Heyken und Steuermann Felix Hoffmann mehr drauf haben als die bei idealem Ruderwetter erzielten 3:20,40 Minuten. Die Sportschule Potsdam lag nicht unbedingt gefordert in 3:18,30 vorn.

Neben dem Achter mussten auch die Herder-Mädchen im Gig-Doppelvierer der Klasse II den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen. Der Spurt von Ines Reuschel, Kerstin Ante, Sarah Schwier, Alice Völker und Steuerfrau Stefanie Bauer kam zu spät, um das Carolinum Osnabrück (Niedersachsen) noch zu gefährden. Im zweiten Versuch gab s dann einen sicheren Erfolg vor Brandenburgs Vertreter Heinrich-Rau-Schule Rheinsberg, der bei den Schützlingen von Trainer Andreas Lintz durchaus Hoffnungen auf Edelmetall wie bei den Herder- Jungen keimen lässt.

Münsteraner fahren in "Heino" zum Sieg

Einen weiteren Vorlauf-Erfolg gab es für ein Mindener Boot. Doch im "Heino" saßen im Gig-Vierer II die Jungen vom Münsteraner St. Mauritz-Gymnasium, die erst vom Startverzicht der beim Landesfinale erfolgreichen Besselaner aus dem Achter profitiert hatten und nun auch noch das bestens präparierte Gerät nutzen durften, um direkt ins heutige Finale zu fahren, zu dem aus Minden weitere lautstarke Schlachtenbummler an der Spree erwartet werden.


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